Ein Arztbesuch in Rosario
Es war heiß, die Straßen voller Stimmen und hupender Autos. Ich suchte Schatten, stolperte fast in eine kleine Praxis. Drinnen: Ventilator surrt, alte Zeitschriften, freundliche Begrüßung. Ehrlich gesagt, ich fühlte mich sofort sicherer – und das in einem Land, das ich gerade erst kennenlernen durfte.
Die Ärztin, jung, energisch, sprach langsam, als wüsste sie genau, dass mein Spanisch brüchig war. Sie lachte, zeigte mir Bilder, erklärte alles mit Händen und Augen. Wer schon mal so eine Szene erlebt hat, weiß: Sprache ist gar nicht so wichtig, wenn jemand wirklich zuhört.
Zwischendurch, beim Warten, scrollte ich aufs Handy – ja, ich gebe es zu – und blieb bei Sunmaker spiele hängen. Komisch, dachte ich, dass ich hier sitze, mein Herz abhöre, und gleichzeitig virtuell Karten mische. Aber vielleicht passt es: Auch Gesundheit ist ein Spiel. Mal gewinnst du Kraft, mal verlierst du Zeit. Hauptsache, man bleibt dran.
Rosario hat viele Kliniken, aber was mich wirklich beeindruckte, war die Wärme. Keine sterile Distanz, sondern echte Nähe. Eine Krankenschwester brachte mir Wasser, einfach so. Ein alter Mann plauderte mit mir über Fußball, während wir warteten. Das hat mit Medizin zu tun – mindestens genauso wie mit Spritzen und Rezepten.